Romans 3

Datum: 28.4.2002 Stelle: Römer 3:1-9 Paulus behandelt hier, selbst Jude, die Frage »Was hat nun der Jude für einen Vorzug [...]?« (Röm.3,1). Er meint daher in diesem Abschnitt die Juden, nicht die Christen, wenn er von »wir« spricht: »Wenn aber unsere Ungerechtigkeit Gottes Gerechtigkeit beweist [...]« (Röm.8,5) »Wenn aber die Wahrhaftigkeit Gottes durch meine Lüge überfließender wird zu seinem Ruhm« (Röm.3,7) »wie wir verleumdet werden und wie etliche behaupten, daß wir sagen: «Lasset uns Böses tun, damit Gutes daraus komme»?« (Röm.3,8) In Röm.3,2-7 zeigt er: das Wort Gottes ist den Juden anvertraut worden; zwar waren etliche Juden ungläubig, aber das hebt die Treue Gottes zu den Juden nicht auf. Sondern die Ungerechtigkeit der Juden bewies die Gerechtigkeit und Wahrhaftigkeit Gottes und trug so zu SEINEM Ruhm bei. In Röm.3,5-8 behandelt Paulus dann die Frage: Wenn doch die Sünde der Juden Gottes Gerechtigkeit rühmt, wie kann Gott dann noch die Sünde der Juden richten? Wäre das nicht ungerecht? Paulus sagt: nein, denn dann wäre es auch ungerecht, dass Gott die Welt richtet (Röm.3,6), denn auch die Ungerechtigkeit der Welt rühmt ja Gottes Gerechtigkeit. Hatte Paulus noch in Röm.3,2 als Ansatz geschrieben, die Juden hätten den Nationen viel voraus, so hat er nun in Röm.3,3-8 ja sich selbst widerlegt: die Juden haben für ihre Sünde genauso wie die Nationen das Gericht verdient. Natürlich widerspricht Paulus nicht seinen eigenen Aussagen, wenn er daraus das Fazit zieht, dass die Juden nichts voraushaben (Röm.3,9), sondern er hat den Stoff geschickt in Form einer Untersuchung mit einem zuerst falschen Ansatz (Röm.3,2) dargestellt. Datum: 28.4.2002 Stelle: Römer 3:19-20 Durch das Gesetz hat Gott allen Menschen gezeigt: jeder Mensch ist vor Gott ein Sünder, denn ein Mensch kann das Gesetz nicht halten. Das ist schon theoretisch unmöglich: »weil aus Gesetzeswerken kein Fleisch vor ihm gerechtfertigt werden kann« (Röm.3,20)! Und ebenso: »Alle haben gesündigt und ermangeln der Herrlichkeit Gottes« (Röm.3,23). Woran liegt es nun, dass der Mensch auch theoretisch völlig unfähig ist, zu Gottes Wohlgefallen zu leben? Die Bibel sagt: durch den Ungehorsam Adams sind alle Menschen zu Sündern geworden (Röm.5,19), denn nun ist jeder Mensch von Geburt an »im Fleisch« (Röm.8,8), d.h. mit einer gottfeindlichen Gesinnung ausgestattet, die Gottes Geboten nicht untertan sein kann (!) (Röm.8,7). Es sind alle Menschen aufgrund des einen einzigen Sündenfalls Adams als Sünder verurteilt: »Also: wie der Sündenfall des einen zur Verurteilung aller Menschen führte [...]« (Röm.8,18; 8,16). Wie nun? Wenn doch ein Mensch von Geburt an unfähig ist, Gott zu gehorchen, sondern seine Sündhaftigkeit aufgrund des Sündenfalls Adams hat, wie kann ihm Gott dann moralische Schuld an seinen Sünden anrechnen und ihn deshalb verdammen? Die Antwort: Den Menschen, die aufgrund ihrer Natur sündigten, ohne gegen Gottes Verbote zu verstoßen (d.h. ohne diese zu kennen), denen wird keine moralische Schuld an ihren Vergehen angerechnet: »denn schon vor dem Gesetz war die Sünde in der Welt; wo aber kein Gesetz ist, da wird die Sünde nicht angerechnet.« (Röm.5,13). Adam hatte das Gesetz, und wurde aufgrund seiner moralischen Schuld der Gesetzesübertretung mit dem Tod bestraft; warum starben aber auch die, die kein Gesetz hatten: »Dennoch herrschte der Tod von Adam bis Mose auch über die, welche nicht mit gleicher Übertretung gesündigt hatten wie Adam« (Röm.5,14)? Warum z.B. richtete Gott diese Menschen in der Sintflut? Versuch einer Antwort. Die Sünde der Menschen, auch wenn sie entsprechend ihrer Natur und ohne Gesetz, d.h. ohne moralische Schuld (Röm.5,13) sündigten, war eine objektive Tatsache, die Gott sah (1.Mo.6,5). Und da reute es ihn, dass ER den Menschen gemacht hatte und ER wollte sie vernichten (1.Mo.6,6-7). Dass Gott SEIN Werk, die Menschen, vernichtet, ist nicht ungerecht; ebenso verfährt ein Mensch ja auch mit seinem Werk, wenn es missrät oder verdirbt. Man wirft zum Beispiel geschimmelten Käse weg. Wir müssen begreifen, dass wir Werke Gottes sind, um das zu verstehen; wenn Gott mit SEINEM Werk nicht zufrieden ist, wer will IHM Ungerechtigkeit vorwerfen, wenn ER es verwirft?: »Nun ja, lieber Mensch, wer bist denn du, daß du mit Gott rechten willst? Spricht auch das Gebilde zu seinem Bildner: Warum hast du mich so gemacht? Hat nicht der Töpfer Macht über den Ton, aus derselben Masse das eine Gefäß zur Ehre, das andere zur Unehre zu machen?« (Röm.9,20-21). Dazu kommt: Gott ist heilig; um gerecht zu handeln, muss ER alle Sünde verdammen. Das tat ER in der Sintflut. Dann aber: Nach dem Opfer Noahs nun versprach Gott, nie mehr die Menschen zu vernichten, wie ER es getan hat, trotz dass die Menschen wie eh und je von Natur aus böse sind (1.Mo.8,21-22). Das ist die göttliche Nachsicht mit den Sünden, von der Röm.3,25 spricht; auch bis zur Sintflut war Gott geduldig (1.Petr.3,20), die Sintflut aber war das Gericht. Wie aber kann Gott jetzt gerechterweise nachsichtg sein mit den Sünden (und wie konnte ER nachsichtig sein mit den Sünden vor der Sintflut?; 1.Petr.3,20), wenn er doch in der Sintflut die Menschen um ihrer Sünden willen gerechterweise getötet hat? Da gab es nur eine Möglichkeit: Gott beweist, dass ER auch hier gerecht gehandelt hat, indem ER selbst in Jesus Christus die Strafe trägt, die ER nach Noah nicht mehr an den Menschen ausgeführt hat. Gott beweist, dass ER gerecht ist, indem ER SEINEN Sohn für die bisher unbestraften Sünden aller Menschen gerichtet hat (Röm.3,25-26)! Das ist der Grund, warum Christus nicht nur für die Sünden der Gläubigen starb, sondern für die der ganzen Welt (1.Joh.2,2): weil Gott in SEINER Gerechtigkeit alle Sünden bestrafen muss, und das ja nicht mehr durch eine Sintflut an den Menschen tun will (1.Mo.8,21-22), also an sich selbst getan hat. Wozu nun diente das Gesetz? Erst nachdem Gott Verbote gegeben hat, konnte den Menschen ihre Sünde als moralische Schuld angerechnet werden (Röm.5,13), nämlich bei einem Verstoß gegen das Gesetz, bei Ungehorsam. Das Gesetz diente dazu, den Menschen ihre Unfähigkeit, nach den Geboten Gottes zu leben, klarzumachen (Röm.5,19-20), so dass jeder selbstgerechte Mensch verstummen musste. Und es diente dazu, das Maß der Sünde vollzumachen (Röm.5,20). So sagt Paulus denn auch, dass jeder Mensch (auch der ohne Gesetz) gesündigt hat und die Herrlichkeit Gottes also nicht erlangt (Röm.3,23); aber nur beim Gesetz spricht Paulus davon, dass durch seine Missachtung alle Menschen vor Gott (moralisch) schuldig sind (Röm.3,19), denn ohne Gesetz wird Sünde ja nicht als Schuld angerechnet (Röm.5,13). Es ist also jeder Mensch von Geburt an Sünder, auch wenn er noch unschuldig ist - sonst wäre ja Gottes Behandlung von Esau ungerecht, als er noch nicht geboren war und noch weder Gutes noch Böses getan hatte (Röm.9.11-13). Dann aber verstößt jeder Mensch gegen Gottes Gesetz, so dass schließlich die ganze Welt schuldige Sünder sind (Röm.3,19). Schon bevor ein Mensch Gottes Gesetz hat und dagegen verstößt, also schon bevor ihm seine Sünde als Schuld angerechnet wird, bedeutet Gottes Gerechtigkeit für den von Natur aus bösen Menschen, dass er sterben muss (wie die Menschen in der Sintflut). Weil Gott heilig ist, der Mensch aber von Natur aus böse. Nicht erst ein Verstoß gegen Gottes Gesetz führt zu unserem Todesurteil, sondern unser von Natur aus sündiges Wesen! Das Gesetz bewirkt nur, dieses sündige Wesen zu erkennen (Röm.5,19-20).
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